Windpark Letter Bruch
Ein gutes und nachahmenswertes Beispiel zur Energiewende ist der Windpark Letter Bruch nahe der Stadt Coesfeld in Nordrhein-Westfalen. Durch eine gelungene Zusammenarbeit von Bürgern, Stadtwerken, Stadt und Projektierer ist ein großer Windpark entstanden, der durch frühe und umfassende Bürgerbeteiligung ohne Klagen und größere Konflikte realisiert wurde. Hierzu schreibt die Neue Zürcher Zeitung (Quellenangabe):
Am 4. September 2021 wurde der Windpark Letter Bruch seiner Bestimmung übergeben, nach knapp zwei Jahren Bauzeit und acht Jahre nach der Idee. Er war 2021 der größte neue Windpark in Nordrhein-Westfalen und der drittgrößte in Deutschland. Dreizehn Windräder von Siemens Gamesa, zwölf mit einer Leistung von 4,1 Megawatt und eines mit einer von 3,6 Megawatt, erzeugen im Jahr rund 125 Millionen Kilowattstunden elektrische Energie. Diese Menge ist ausreichend, um etwa 40.000 Haushalte mit jeweils drei Personen rein rechnerisch mit Energie zu versorgen. Nach Angaben der Betreiber werden dadurch jährlich 53.000 Tonnen CO2 gespart. Die Stadtwerke können ihren Kunden zudem nun regionalen Ökostrom anbieten. Die höchste Anlage hat eine Nabenhöhe von 165 Metern. Wenn der Wind stark weht, hat die Anlage in der Turmspitze eine Schwankung von einem Meter. Das Projekt kostete rund 80 Millionen Euro.
Am Betreiberkonsortium für den Windpark Letter Bruch halten die Landwirte jetzt 25 Prozent, der Stadtwerkeverbund Emergy 25 Prozent und der Projektierer SL Naturenergie 50 Prozent. Allein dadurch wurde sichergestellt, dass nicht nur die Landwirte und die Projektgesellschaft von den Gewinnen des Windparks profitieren, sondern über die Stadtwerke auch alle Einwohner von Coesfeld – nämlich indirekt über eine bessere Finanzierung der Stadtwerke und direkt durch einen günstigen Regionalstromtarif, den die Einwohner wählen können.